Bedeutung

Der Begriff Hospiz leitet sich vom lateinischen „hospitium“ ab, was so viel wie Herberge, Bewirtung oder Gastfreundschaft bedeutet.

Im Allgemeinen versteht man unter einem Hospiz eine stationäre und/oder ambulante Einrichtung für die Sterbebegleitung, in der, auf Grund des bevorstehenden Lebensendes eines Menschen, die Lebensqualität über der Lebensquantität steht (Lieber Schmerzfreiheit, statt künstliche Lebenserhaltung, die den Sterbeprozess nur unnötig verlängert).

Dabei soll der Wille des Menschen immer oberste Beachtung finden.

Ein Hospiz begleitet aber nicht nur den Sterbenden, sondern auch dessen Angehörige in den einzelnen Phasen und bietet auf Wunsch auch eine anschließende Trauerbegleitung an.

Für all das, arbeiten Pflegende, Palliativmediziner/Innen, Psychologen/innen und Psychotherapeuten/Innen, Seelsorgende, Ehrenamtliche, Sozialarbeiter/Innen und viele andere Menschen ganzheitlich Hand in Hand.

Das Ziel der Hospizbewegung liegt darin, das Sterben, den Tod und die Trauer wieder als Teil des Lebens im gesellschaftlichen Alltag zu integrieren.

Die (Kurz-)Geschichte

Entstehung und Sinngebung – ca 1. Jahrhundert

Bereits in der Zeit des römischen Reiches, entstanden erste Hospizorden, die Reisenden eine Herberge anboten und sich vereinsamter, im Sterben liegender Menschen annahmen.

Sterben als Bestandteil des Lebens – 12. Jahrhundert

Ritterorden stellte kranken und sterbenden Menschen Gaststätten zu Verfügung, dir durch Mönche und Ordensschwestern bewirtschaftet und geleitet wurden. Allerdings boten diese Unterkünfte auch Pilgern und Reisenden eine Unterkunft für die Nacht an, was daran lag, dass zu der Zeit, der Sterbe-Prozess als fester Bestandteil des Lebens und als eine Art Reise angesehen wurde und damit ein Sterbender mit einem Reisenden gleichgesetzt wurde.

Der Wandel, die Angst vor dem Tod – 16. und 17. Jahrhundert

Kriege, bürgerliche und religiöse Aufstände und die Pestepidemien führten dazu, dass der Tod allgegenwärtig war. Nun wurde er als etwas Endgültiges betrachtet, was die Angst vor dem Tod schürte. Somit wandelte sich auch das Bild und die Idee der Hospize und viele schlossen in der Zeit.

Erst Mitte bis Ende des 17 Jahrhundert, wurde der Hospiz-Gedanke erneut zum Leben erweckt.

Beginn der modernen Hospizarbeit – 19. bis 20. Jahrhundert

Geprägt war diese Zeit durch die Organisation „The Irish Sisters of Charity“ gegründet durch die Nonne Mary Aikenhead und dessen Schwester, die 1905 in London das „St. Joseph’s Hospice“ eröffneten. In dieser Einrichtung arbeitet Cicely Saunders, die als Begründerin der modernen Hospizarbeit gilt. Sie hatte erkannt, dass, das auf lebenserhaltende und – verlängernde Gesundheitssystem, nicht den besonderen Anforderungen der Sterbenden entsprach, die sich neben der medizinischen Versorgung auch Fürsorge und seelischen Beistand erhofften. Mit dem, durch sie geprägten, Begriff des Hospice Care knüpfte sie wieder an die Ansichten aus dem 12. Jahrhundert an, wo der Sterbende als Reisender angesehen war.

Aktuell in Deutschland

Es gibt in Deutschland zirka 250 stationäre Hospize mit ungefähr 2500 Betten (Kinderhospize mit eingerechnet) und in etwa 1500 ambulante Hospizdienste. (Stand 2020, Quelle DHPV)